٩.٨.٠٥

Die persische Sprache

Man muss zunächst verschiedene Sprachstufen Irans unterscheiden. Die offizielle Landessprache der Meder und Perser, die auch die Dynastie der Achämeniden ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. übernommen hatte, war das Altpersische, das vom Sankrit abstammt, der Hochsprache der altindischen Literatur und ältesten bekannten Stufe der indogermanischen Sprachen. Die Keilschrift des Altpersischen ist heute noch auf den persischen Schriftdenkmälern der achämenidischen Bauten aus dem 8. bis 3. Jahrhundert v. Chr. erhalten. Das Altpersische überdauerte die Herrschaft der Griechen, ging aber im Laufe der Jahrhunderte in das Pahlavi über (Pahlavi bedeutet Mittelpersisch). Dieses Mittelpersisch sprach man zur zeit der Sasaniden-Dynastie (3 bis 7. Jahrhundert v. Chr.), als die Araber Iran überfielen. Folglich wurde - wie oben bereits erwähnt - den Eroberten das arabische Alphabet aufgezwungen, das mit seinen 28 Zeichen um noch vier weitere Zeichen ergänzt wurde und das die Keilschrift ablöste. Das Arabische wurde zu dieser zeit die Gelehrtensprache des Landes (wie zur Zeit das Englische weltweit). Farsi ist das Neupersische, eine indogermanische Sprache seit Alters her, das mit seinen 32 arabischen Schriftzeichen und Zahlreichen arabischen Lehnworten und Wendungen in der persischen Sprache von links nach rechts geschrieben wird.
Neben Pahlavi existierte in Iran eine andere, ebenfalls vom Sanskrit übernommene Sprache, das Zand. Die heiligen Schriften der Parsen, die Awesta, sind in Zand übermittelt worden, das heute für den Zoroasterkult z.B. in Nordindien, wo zahlreiche nachkommen der Parsen leben, die gleiche Rolle einnimmt wie z.B. Latein in der katholischen Liturgie.
Die Mehrheit der Iraner spricht Farsi, das außerdem in geringen Abwandlungen in Afghanistan (Dari) und in Nordindien gesprochen wird. Ebenso ist es auf dem Iran gegenüberliegenden Seite am Golf, nämlich in Bahrein, teilweise verbreitet und ist sehr eng verwandt mit dem Tadjikischen, einer ostiranischen Sprache, die in Tadjikistan, einer der islamischen Republiken der ehemaligen Sowjetunion, der heutigen GUS-Republik, gesprochen wird.
In nordwesten-Iran, in Azerbeidjan wird viel türkisch gesprochen, das azeri-türkisch. Auch die Sprache der Armenier stammt vom Sanskrit ab, ist also eine indogermanische Sprache, die sehr viele Lehnworte aus dem Persischen und Griechischen übernommen hat. Zudem werden von den Kurden, Luren, Arabern und Türken deren Dialekte bzw. Sprache gesprochen.