٣١.٧.٠٥

Erstes überregionales Seminar über die Massaker an politischen Gefangenen im Iran

Ich bin keine Geschichte, die du erzählen kannst,
bin kein Lied, das du singen kannst,
bin kein Ton, den du hören kannst,
oder Etwas, das du sehen,
oder Etwas, das du wissen….
Ich bin das gemeinsame Leid
Schrei mich auf.


(von Ahmad Shamloo, die gemeinsame Liebe)

Unser gemeinsames Leid sind die vielen Jahre der Ermordung, Folter und Hinrichtung, die uns und unzählige Mitkämpfer der besten Jahre ihres Lebens oder des Lebens beraubte. Schicksalsgenossen, die ihren Idealen treu blieben und voller Hoffnung und Liebe zu den Menschen waren. Liebenswerte Freunde, die durch das islamische Regime ermordet wurden.
Unser gemeinsamer Schmerz sind die Verbrechen, die ungesühnt blieben und die Verbrecher, die immer noch über das Volk herrschen – ein kapitalistisches Unterdrückungsregime, das seit Jahren die Fäden der Macht in der Hand hält.
Unser gemeinsames Leid ist das Vergessen der Erfahrungen und Bemühungen des jahrzehntelangen Kampfes für Freiheit und Gleichheit im Iran. Doch besteht die Lehre, die wir daraus ziehen, nun darin: Wenn es eine Hoffnung für die Zukunft der Menschen im Iran gibt, dann nur durch Organisation und durch abermals gesteigertes Engagement.
Die Zeitschrift „Gespräche aus dem Gefängnis“ fordert alle Freunde und frei denkende Menschen auf, diese Bemühungen mit ihrer Teilnahme zu verstärken. Ein erster Schritt hierzu kann der Besuch unseres Seminars in Köln sein. Ihre Teilnahme wird sicher eine Bereicherung für unser „Erstes überregionales Seminar über die Massaker an politischen Gefangenen im Iran“ sein.
Wir danken den Freunden und Genossen, die bereits der Aufforderung der „Gespräche aus dem Gefängnis“ gefolgt sind und mit uns Kontakt aufgenommen haben. Im Folgenden die Ergebnisse:
Datum und Ort des Seminars:
Dieses Seminar findet vom 15.- 17. Juli 2005 in Köln, in Deutschland, statt. Leider wird es dieses Jahr noch nicht möglich sein, das Seminar mehrsprachig zu gestalten. In Anknüpfung an diese Bewegung werden wir aber in den nächsten Jahren versuchen, dieses Seminar international und in verschiedenen Sprachen zu halten.

Wir bitten um möglichst frühe Anmeldung der Interessenten, damit eine gute Organisation und Planung durchgeführt werden kann.
Per Email können die Teilnehmer mit uns in Kontakt bleiben und über aktuelle Schritte unterrichtet werden. Da die Räumlichkeiten für das Seminar beschränkt sind, werden diejenigen, die sich früher anmelden, primär aufgenommen.
Diskussionsthemen, Annahmefristen der Sendungen:
Die Interessenten und Forscher werden gebeten, ihre Diskussionsbeiträge über die folgenden Themenbereiche bis spätestens 01.06.2005 dem Veranstaltungskomitee (Gruppe für Schriftmaterial) zu senden.
Gefängnis und Klassenkampf, die Bewegung für die Befreiung der politischen Gefangenen und ihre Zukunftsperspektiven
Unterdrückung und Repressalien im Iran. (Bemühungen um deren Dokumentation)
Familien und Angehörige der politischen Gefangenen
Körperliche und geistige Auswirkungen von Folter und Gefängnis
Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Die rechtlichen Aspekte der Ermordung der politischen Gefangenen durch das islamische Regime
Frauen und das Gefängnis
Kinder im Gefängnis
Reflexion: Die nationale und internationale Solidarität mit den politischen Gefangenen im Iran und ihren Angehörigen
Das Veranstaltungskomitee hat diese Themenbereiche aus den vorgeschlagenen Themen ausgewählt; die endgültigen Schwerpunkte des Seminars werden in den nächsten Infoblättern bekannt gegeben. Die Redner haben maximal 20 Minuten zur Verfügung. Die Beiträge werden nach dem Seminar in einem Buch zu diesem Anlass veröffentlicht.
Es sind kulturelle und künstlerische Programme zur Ergänzung des Seminars vorgesehen. Diejenigen, die an einer Mitarbeit interessiert sind, werden gebeten, so früh wie möglich ihre Vorschläge und Programme dem Veranstaltungskomitee mitzuteilen.

Im Rahmen dieses Seminars ist ein internationaler Solidaritätsabend der politischen Gefangenen vorgesehen, wo verschiedene Personen und Organisationen aus aller Welt sich vorstellen und ihre Solidarität mit den politischen Gefangenen, Opfern und Überlebenden kundtun können. So kann man sich zumindest bis zu einem gewissen Punkt in die Lage der politischen Gefangenen und der Haftbedingungen in verschiedenen Ländern versetzen.
Natürlich bietet dieses Seminar auch eine gute Gelegenheit, neue internationale Beziehungen zu knüpfen und sich besser auf internationaler Ebene für die Freiheit der politischen Gefangenen einzusetzen.

Wir bitten ferner alle Freunde und Interessierten um finanzielle und technische Unterstützung. Angesichts des großen Aufwands ist uns jeder Vorschlag oder jegliche Hilfe zur qualitativen Verbesserung dieses Seminars willkommen.

Wir, die Veranstalter, waren alle selbst früher politische Gefangene im Iran.
Mit solidarischen Grüßen!
Das Organisationskomitee des ersten überregionalen Seminars über das landesweite Massaker der politischen Gefangenen im Iran
30.April 2005
JUGENDHERBERGE KOELN-RIEHL

An der Schanz 14

50735 KOELN

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